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Begriffe und Erklärungen
Bezeichnet den unfreiwilligen Harnverlust und wird häufig auch als Blasenschwäche bezeichnet.
Liegt vor, wenn unwillkürlicher Harnabgang zum sozialen oder hygienischen Problem wird (Definition der ICS – internationale Kontinenzgesellschaft)
Es gibt verschiedene Formen der Harninkontinenz:
Belastungsinkontinenz: Harnverlust (oft nur ein paar Tröpfchen) bei körperlicher Aktivität wie Husten, Niesen, Lachen, Laufen oder heben von schwereren Gegenständen. Früher wurde diese Form auch als Stressinkontinenz bzw. USI – Urinary Stressincontince bezeichnet
Dranginkontinenz: auch als Überaktive Blase (OAB – over active bladder) oder Urge Urinary Incontinence (UII) bezeichnet. Es kommt zu einem häufigen Harndrang mit oder ohne Harnverlust. Die Drangblase äußert sich in sehr häufigen Gängen zur Toilette
Gemischte Harninkontinenz: ist die häufigste Form der Inkontinenz und beschreibt das gleichzeitige Auftreten einer Belastungs- und Dranginkontinenz.
Weitere Formen sind die Überlaufinkontinenz oder Harnverlust durch angeborene Fehlbildungen sowie nach Operationen, Bestrahlungen oder durch Medikamente hervorgerufene Inkontinenz. Auch Erkrankungen oder Verletzungen des Nervensystems können eine Inkontinenz auslösen.
Bezeichnet den unfreiwilligen Abgang von Winden oder Stuhl und bedeutet für die meisten Betroffenen eine starke soziale Einschränkung. Frauen sind durch Geburten, Verletzungen und Operationen achtmal häufiger betroffen als Männer.
Bezeichnet ein Tiefertreten eines oder mehrerer Beckenorgane (Blase, Gebärmutter, Scheide, Enddarm) in die Scheide oder darüber hinaus. Die häufigsten Senkungen sind
Zystozele: Absenkung der Blase
Uterozele: Absenkung der Gebärmutter
Rektozele: Absenkung des Enddarms
Wenn ein Organ über den Scheideneingang hinaustritt spricht man von einem Vorfall oder Prolaps
Nicht immer muss eine Senkung mit Harnverlust in Verbindung stehen. Weitere Symptome können ein Druckgefühl am Beckenboden, Rückenschmerzen oder generell Schmerzen im Becken sein.
Sind unterstützende Hilfsmittel aus medizinischem Silikon die in die Scheide gelegt werden um das betroffene Organ zu halten. Es gibt verschiedene Formen und Größen und können sehr individuell eingesetzt werden – zum Beispiel für den Sport oder auch ganztags.
Pessare sind frei erwerbbar, eine Anpassung durch die behandelnde Gynäkologin oder eine erfahrene Physiotherapeutin ist aber dringend empfohlen!
Was passiert eigentlich mit den Organen und dem Beckenboden wenn man hustet, etwas hochhebt oder die Muskulatur anspannt?
Genau das wird mit dem Ultraschall sichtbar gemacht und erleichtert den Zugang zur Beckenbodenmuskulatur und das gezielte Einsetzen derer.
Auch die Aktivität der Bauchmuskulatur sowie die Breite der Rektusdiastase lässt sich im Ultraschall sehr gut darstellen.
Der Ultraschall dient in der Physiotherapie als visuelles Feedback, nicht zur Stellung einer Diagnose!
Die Grundlage der viszeralen Therapie bildet das Zusammenspiel und die Wechselwirkung des Bewegungsapparats und der Organe – nur flexible und bewegliche Organe ermöglichen deren Funktionsfähigkeit und das freie Bewegen unserer Gelenke. Einsatzgebiete der viszeralen Therapie sind unter anderem Verdauungsprobleme, Menstruationsbeschwerden, Endometriose, häufige Blasenentzündungen oder Kinderwunsch.
Macht die Aktivität des Beckenbodens sichtbar. Mittels einer Sonde die in die Vagina oder den After eingeführt wird kann der Druck und das Loslassen der Beckenbodenmuskulatur gemessen werden und wird am Gerät angezeigt
Außerdem kann eine Elektrostimulation die Aktivierung des Beckenbodens unterstützen.
Diese Möglichkeit wird oft dann in Betracht gezogen wenn es sehr schwer fällt einen Zugang zur Muskulatur zu finden.
